Bivrost® Blót

Beschreibung

Die Essenz des kurzlebigen arktischen Sommers eingefangen in einem einzigartigen Likör.

 

2018 stießen wir auf einige der Botanicals, die unser Destillateur Benedict von seiner Arbeit in den italienischen Alpen kannte. Diese waren jedoch irgendwie anders und vor allem viel intensiver. Den Grund erfuhren wir aus einem Paper der Universität Tromsø: Das lange arktische Tageslichts wirkt sich auf die Wachstumskreise der hier wachsenden Pflanzen aus und sorgt für weniger Bitterkeit und mehr Extrakt.[1]

 

Bei der Destillation werden nämlich die flüchtigen Bestandteile von den nicht flüchtigen getrennt. Bitterstoffe und Zucker sind nicht flüchtig. Damit die arktischen Botanicals trotzdem ihre volle Wirkung entfalten, legten wir sie in Alkohol ein – eine alte mitteleuropäische Tradition, die vor allem in den Alpen und in europäischen Klöstern zu finden ist. Als erste nutzten die Benediktinermönche dieses Verfahren [2]. Ursprünglich handelt es sich bei diesem Verfahren um eine alte alchemistische Methode, bei der mithilfe von Ethanol und Wasser “Medizin” aus Pflanzen extrahiert werden sollte.

 

Einige Experimente später stand unser endgültiges Rezept. Heute machen wir uns jedes Jahr auf die Suche nach Botanicals in ihrem besten Stadium. Nach der Mazeration mit Alkohol und Wasser und lassen wir die Essenz der Pflanzen ein Jahr lang in einem alten Whiskyfass der Aurora Spirit Destillerie ruhen.

Finnmarkspors: Das als „Artemisia borealis“ oder nördlicher Beifuß bekannte Kraut ist in den nördlichen Regionen Skandinaviens und anderen arktischen Gebieten heimisch. Finnmarkspors hat sich an kalte Klimazonen angepasst, gilt davon abgesehen jedoch als eng verwandt mit anderen Artemisia-Arten. Somit bietet Finnmarkspors den blumigen und bitteren, etwas herben Geschmack, der für viele Pflanzen der Gattung Artemisia charakteristisch ist. Seine gewisse Bitterkeit macht das Kraut zum idealen Rückgrat für Kräuterliköre. Wegen seines starken Geschmacks kommt Finnmarkspors oft in der traditionellen Medizin oder als Aromastoff in kleinen Mengen zum Einsatz.

 

Arktisches Mädesüß: Beim Arktischen Mädesüß – wissenschaftlich bekannt als „Filipendula ulmaria“ – handelt es sich um eine krautige Pflanze, die in den arktischen und subarktischen Regionen vorkommt. Sie ist auch als “Königin der Wiese” bekannt und wird besonders wegen ihrer duftenden Blüten und Blätter geschätzt, die unter anderem in Kräutertees und Aufgüssen Verwendung finden. Mit ihrem etwas süßen und aromatisch Geschmack, der sich am ehesten als eine Mischung aus Vanille und Mandeln beschreiben lässt, verleiht die Pflanze Getränken ein gewisses Extra. Sowohl wegen seines Geschmacks als auch seiner entzündungshemmenden und verdauungsfördernden Wirkung wird das Arktische Mädesüß außerdem für traditionelle Heilmittel und in der Kräutermedizin genutzt.

 

Junge Birkenblätter: Bereits in der Wikingerzeit und in der traditionellen skandinavischen Medizin wurden die jungen Blätter der Birke („Betula“-Arten) wegen ihrer vielfältigen gesundheitlichen Vorteile verwendet. Die Ernte findet oft im Frühjahr statt, da die Blätter zu dieser Zeit noch zart sind und die höchste Konzentration an Wirkstoffen aufweisen. Wenn sie zu spät geerntet werden, verlieren sie ihre schützende Wachsschicht mit den entzündungshemmenden Eigenschaften.

 

Arktische Schafgarbe: Ebenfalls schon bei den Wikingern für ihre entzündungshemmenden, fiebersenkenden und verdauungsfördernden Eigenschaften bekannt war die Arktische Schafgarbe – wissenschaftlich bekannt als „Achillea millefolium“ (var. „nordic“) oder „Achillea borealis“. In der traditionellen arktischen und skandinavischen Kräuterkunde kamen die Arktische Schafgarbe und ihre medizinischen Eigenschaften vielseitig zur Anwendung: beispielsweise in Form von Tees, Umschlägen oder Aufgüssen.

[1]. Johansen, T.J, Hykkerud, A.L & Jørgen mølmann. 2018. Arktisk kvalitet – En beskrivelse av nordlige natur- og klimaforhold og virkning på egenskaper hos nordnorske matprodukter Arctic quality –the effect of northern growth conditions on product quality. NIBIO. 1(1), pp. 38.

 

[2]. (2017). Aromatic  and Medicinal Plants: Back to Nature. From medicinal plant raw material to herbal remedies ed. pp.269–288.